Der Unterschied zwischen Lasieren und Lackieren

Holzprodukte in Haus und Garten sind verschiedenen, schädlichen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Deswegen erhalten sie zumeist einen Anstrich, der sie davor schützt. Gerade im Außenbereich ist dies besonders wichtig, da hier UV-Strahlung, Nässe und andere holzzerstörende Organismen wirken. Lacke und Lasuren bewahren also vor einem schnellen Verfall des Holzes. Zugleich können Holzprodukte mit einem Anstrich optisch aufgewertet werden. Aber wann sollte nun eine Lasur und wann ein Lack zum Einsatz kommen?

Lasur: Transparenter Schutz von innen heraus

Lasuren sind durchscheinend und die Maserung des Holzes ist nach dem Auftragen weiterhin sichtbar. Das bedeutet nicht unbedingt, dass sie völlig farblos sind – es gibt eine Vielzahl an pigmentierten Lasuren, mit denen sich verschiedene Farbakzente setzen lassen. Zumeist sind es natürliche Farbtöne, die dabei gewählt werden.

Eine Lasur dringt tief in das Holz ein. Dadurch entsteht ein Schutz vor Wasser und UV-Strahlung. Wasser kann aber weiterhin durch das Holz hindurchdringen. Manche Lasuren enthalten zusätzlich Biozide und Fungizide und schützen somit auch vor Algen, Bakterien, Insekten oder Pilzen.

Vorbereitung und Anstrich

Bevor man mit dem Lasieren beginnt, sollte man die Holzoberfläche abschleifen. Dazu verwendet man am besten einen Exzenterschleifer, eine Drahtbürste und Schleifpapier. Bei noch unbehandeltem Holz sollte die Lasur zweimal aufgetragen werden. Über Nacht kann der erste Anstrich trocknen und dann der zweite erfolgen. Je nach dem, wie sehr das Holzprodukt Witterungseinflüssen ausgesetzt ist, braucht es etwa nach zwei bis drei Jahren erneut einen Anstrich.

Lack: Deckende Schutzschicht an der Oberfläche

Lacke dringen im Gegensatz zu Lasuren nicht in das Holz ein, sondern bilden eine Schicht darauf. Sie enthalten deutlich mehr Feststoffe und Farbpigmente und sind daher deckend.

Solange die Lackoberfläche unbeschädigt ist, bietet sie einen hohen Schutz vor Feuchtigkeit, Wasserstoff, UV-Strahlung und auch vor Kratzern. Lack kann jedoch abblättern und sollte dann zügig erneuert werden. Wenn die Oberfläche vor dem Auftragen jedoch gut abgeschliffen und gereinigt wurde, so hält der Lack in der Regel bis zu fünf Jahren und damit länger als eine Lasur.

Lack kann auch für andere Materialien verwendet werde, Lasur dagegen ist ein Anstrichmittel speziell für Holz.

Gemeinsamkeiten und „Grenzprodukte“

Die Inhaltsstoffe von Lacken und Lasuren sind im Wesentlichen dieselben, nur die Zusammensetzung ist unterschiedlich. Ihre drei Hauptbestandteile sind Lösungsmittel, Bindemittel und Farbpigmente. Neben der klassischen Dünnschichtlasur gibt es auch noch eine Dickschichtlasur. Diese vereint die Eigenschaften von Lack und Lasur: Sie zieht in das Holz ein und bildet zugleich eine Schicht darauf. Andersherum gibt es auch noch den sogenannten Klarlack. Darunter versteht man ein „Beschichtungsmittel“, das alle Eigenschaften des Lacks besitzt, aber transparent ist. Der Übergang zwischen Lack und Lasur kann also mitunter fließend sein.

Wann wird lasiert, wann lackiert?

Im Außenbereich wird oft zur Lasur gegriffen. Leichte Kratzer an einem Gartenzaun oder an Gartenmöbeln stören in der Regel nicht weiter und gegen alle anderen Einflüsse sind die Holzprodukte mit einer Lasur ausreichend geschützt. Das Auftragen geht flotter, da die Lasur dünnflüssiger ist. Außerdem soll die Holzoptik meist erhalten bleiben. Mit einer Lasur kann man diese sogar noch besser zur Geltung bringen. Wenn jedoch ein Holzprodukt farblich richtig aufgepeppt werden soll, dann ist ein Lack die richtige Wahl. Bunte, strahlende Farboberflächen können nur mit Lacken erzeugt werden. Auch im Innenbereich wird eher auf Lacke gesetzt, da die Möbel dort auch gut gegen Schrammen geschützt sein sollten.

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