Alte Kerzen wiederverwerten

Kerzen bringen Stimmung, Licht – und Reste. Wenn sie ganz niedergebrannt sind, dann bleibt immer noch etwas Wachs übrig. Schade um das vielseitige Material, wenn man es dann einfach wegwirft. Schließlich gibt es zahlreiche Möglichkeiten, es wieder- und weiterzuverwerten.

Kerzen gießen

Eine davon ist, wieder Kerzen daraus zu machen. Dazu muss man sich lediglich einen Docht aus einem Bastelladen besorgen. Hat man genügend Kerzenstummel gesammelt, so schmilzt man diese in einem Wasserbad ein. Die alten Dochte entfernt man aus dem geschmolzenen Wachs. Die neuen Dochte platziert man mit Hilfe von einer Wäscheklammer und Schaschlikspießen in Gefäßen oder Gussformen. Dann gießt man das heiße, flüssige Wachs hinein – bei Gussformen, die unten nicht verschlossen sind und danach entfernt werden sollen, gießt man zuerst eine Schicht auf den Boden und lässt diese trocknen, bevor man weiter auffüllt. Hier eignen sich zum Beispiel leere Klopapierrollen. Noch praktischer sind Silikonformen.

Farbe, Duft, Form – wer mag, darf kreativ sein

Als bleibende Gefäße kann man Einweckgläser, Konservendosen oder Teelichtbecher verwenden. Wer sich große Bewunderung für die selbstgemachte Dekoration sichern will, kann das Strandgut vom letzten Urlaub hervorholen und Muschelkerzen gießen. Eine sehr originelle Osterdekoration lässt sich kreieren, indem man leere Eierschalen als Kerzenbehälter benutzt.

Aber nicht nur am Gefäß, auch am Wachs selbst lässt sich Verschiedenes ausprobieren: Wer möchte, kann zum Beispiel Wachsfarben, etwas ätherisches Öl oder Kräuter für den Duft hinzugeben. Sogar Anti-Mücken-Kerzen lassen sich mit etwas Citronella-Öl herstellen.

Wachsgießen

Die meisten Kerzen werden in der Advents- und Weihnachtszeit angezündet. Darauf folgt bekanntlich Silvester und Neujahr – wie passend, denn eine weitere Idee, was man mit den Kerzenresten anfangen kann, ist das Wachsgießen. Da seit einigen Jahren ohnehin keine Sets zum Bleigießen mehr verkauft werden dürfen, trifft sich das gleich umso besser. Und wie wird’s gemacht? Wie beim Kerzengießen schmilzt man das Wachs in einem Wasserbad ein und kippt dann pro Guss eine kleine Portion ins eiskalte Wasser. Es entstehen, genau wie beim Bleigießen, skurrile Formen, deren Bedeutung man nach Lust und Laune – oder nach Anleitung – interpretieren kann.

Schmelzfeuer

Wer keine Lust oder Zeit zum Basteln hat, Kerzenreste aber dennoch nicht wegwerfen möchte, kann sich ein Schmelzfeuer besorgen. Das ist ein Topf aus Keramik, den man mit Wachsresten befüllt. Dank eines „Dauerdochts“ kann man den Topf mit immer neuem Wachs füttern, ohne dass der Docht niederbrennt. Schmelzfeuer sind sowohl für drinnen als auch für draußen erhältlich. Sie helfen nicht nur beim Verwerten der alten Kerzen, sondern sind zugleich sehr dekorativ.

Ofen- und Grillanzünder

Wer aus dem übriggebliebenen Wachs etwas rein Praktisches erschaffen möchte, der kann Ofenanzünder beziehungsweise Grillanzünder herstellen: Man vermengt das geschmolzene Wachs mit Sägespänen, Kleintierstreu oder einem anderen, natürlichen und gut brennbaren Material. Dann füllt man die Fächer eines leeren Eierkartons mit der Mischung auf und lässt sie trocknen. Jedes aufgefüllte Eierfach ergibt nun einen Anzünder, der garantiert weniger Chemie enthält die meisten im Handel erhältlichen.

Die DIY-Anzünder können nicht nur für den Ofen oder den Grill, sondern auch für ein selbstgemachtes Schwedenfeuer verwendet werden. Den Anzünder steckt man dabei einfach in den aufgeschnittenen Baumstamm hinein. Wenn der Eierschachtel-Anzünder hier zu groß ist, kann die Späne-Wachs-Mischung auch einfach in Zeitungspapier gegossen und dann zusammengerollt werden.

Das Wachs-Recycling wird belohnt

Die Möglichkeiten zur Wiederverwertung von Kerzenresten sind also vielfältig – und leicht umzusetzen. Neben einem reinen Gewissen erhält man dafür coole DIY-Produkte.

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