Das Gewächshaus ist nicht nur für den kommerziellen Einsatz in großen Gärtnereibetrieben sinnvoll, sondern zahlt sich selbst im privaten Garten aus. Die kleinen Gewächshäuser bieten dem Gärtner einige Vorteile. Sei es zur Vorzucht, zum Unterbringen empfindlicher Pflanzen oder zum Überwintern der Kübelpflanzen.
Verschiedene Gewächshaus-Modelle
Zwischen Gewächshäusern gibt es große Unterschiede. Solche, die beispielsweise in botanischen Gärten oder Gärtnereibetrieben genutzt werden, haben eine Vollausstattung. Sie können präzise temperiert werden, verfügen über Belüftungs- und Bewässerungsanlagen und haben spezielle Lampen integriert.
Das kleine Gewächshaus für den privaten Garten besteht zumeist nur aus dem Glashaus selbst, kann bei Bedarf mit Bewässerungsanlage, Leuchten und Heizung aufgerüstet werden. Bei der privaten Nutzung als Treibhaus wird in der Regel auf die technische Ausstattung verzichtet, weil die laufenden Betriebskosten sehr hoch sind. Das Gewächshaus ist dennoch vielseitig nutzbar und ergänzt den Garten äußerst sinnvoll.
Treibhausklima in kleinen Gewächshäusern
Im Gewächshaus bildet sich bei guter Standortwahl (hell, nicht in der prallen Sonne) ein optimales Klima, das Pflanzen schützt und ihren Wachstum fördert. Sogar im Winter wird der Innenraum durch die Sonnenstrahlen erwärmt; so finden die Pflanzen Schutz vor Frost und kaltem Wind. Im Sommer bewahrt das Treibhausklima vor direkter Sonneneinstrahlung und zu hohem Feuchtigkeitsverlust.
Gewächshaus ganzjährig nutzbar
Das Gewächshaus, entweder mit Glasscheiben oder mit durchsichtigem Kunststoff verkleidet, kann ganzjährig genutzt werden. Noch vor dem Frühling lassen sich darin z. B. Tomatensamen, Paprika- und Chilisamen aussäen. Die Jungpflanzen können später ins Freiland umgesetzt werden und gedeihen dort besser.
In niederschlagsreichen Gebieten oder in einem Garten, der stark windig ist, schützt das Gewächshaus im Sommer empfindliche Gartenpflanzen wie die Tomate. Ihre Blätter sind anfällig gegen Regenwasser und zu starken Wind. Verbleiben Tomatenpflanzen über die Sommermonate im Gewächshaus, wird die Ernte wesentlich ertragreicher.
Hervorragend gedeihen im Gewächshaus bei der Anzucht auch Gurken, Auberginen, Bohnen und sogar Melonen sowie alle Salatsorten. Kräuter wie Basilikum, Majoran, Thymian, Oregano und Co können schon im März ausgesät werden und dadurch schneller geerntet werden. Gewächshauspflanzen haben einen zeitlichen Vorsprung von mehreren Wochen.
Im Gewächshaus ausgesät wird z. B.:
- Januar / Februar: Auberginen, Erdbeeren, Kartoffeln, Paprika, Geranien, Passionsblume
- Februar / März: Gurken, Karotten, Tomaten, Begonien, Sellerie, Fleißiges Lieschen
Sobald einzelne Pflanzen in den Garten umgesiedelt werden können, machen sie Platz für größer werdende Gewächse, die im Glashaus bis zur Ernte verbleiben. Nach der Ernte rücken nicht winterharte Topf- und Kübelpflanzen nach, um im Gewächshaus zu überwintern.
Worauf Sie beim Gewächshaus im Garten achten sollten
Verwenden Sie entweder einen Bausatz, oder planen Sie das Gartenhaus selbst. Es bieten sich vorgefertigte Profile für das Gerüst und Scheiben aus Plexiglas oder Kunststoff (z. B. Doppelstegplatten, diese isolieren im Winter perfekt) an. Ideal ist ein Gerüst aus Aluminium.
Sie haben die Wahl, ob Sie einen fertiges Gewächshaus in den Garten holen oder eins selbst bauen möchten. Selbstgebaute Gewächshäuser bieten den Vorteil, in Größe, Form und Ausstattung flexibler geplant werden zu können. Gute handwerkliche Kenntnisse sowie entsprechende Werkzeuge sind unabdingbar, wenn Sie über einen Eigenbau nachdenken.
In jedem Fall sollten Sie sich beim Bauamt erkundigen, ob Sie eine Baugenehmigung für den Eigenbau oder das Aufstellen des fertigen Gewächshauses benötigen. Die entsprechenden Auflagen sind abhängig vom jeweiligen Bundesland.
Damit Sie am Gewächshaus lange Freude haben, braucht das Treibhaus ein solides Fundament. Ein Betonfundament ist Grundlage für Stabilität, verhindert Frost im Glashaus und verhindert, das Mäuse sich durchgraben können.
Planen Sie wenigstens 12 Quadratmeter an Grundfläche ein, sparen Sie nicht an der Höhe. In Regalen lassen sich zahlreiche Aufzuchtbehälter unterbringen. Denken Sie an einen Arbeitsplatz, an dem Sie säen und Setzlinge umtopfen können.
In den Sommermonaten müssen Gewächshäuser belüftet werden. Hier bewähren sich Fenster, die durch Wachspatronen automatisch bei zu großer Hitze geöffnet und bei abnehmenden Temperaturen geschlossen werden.
Fazit
Gewächshäuser sind auch im privaten Garten eine Bereicherung, weil sie zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten erlauben. Abgesehen von den Anschaffungskosten müssen nicht zwingend fortlaufende Betriebskosten entstehen.
Sogar ohne technische Ausstattung lässt sich das Gewächshaus vielseitig nutzen, begünstigt schnellere und ertragreichere Ernte, kann bei Bedarf nachträglich mit technischen Komponenten ausgestattet werden, wenn beispielsweise im Winter bei anhaltendem Frost das Treibhaus aufgeheizt werden muss, damit die Kübelpflanzen unbeschadet durch die Wintermonate gebracht werden.
Kurzum: Ein Gewächshaus ist in jedem privaten Garten sinnvoll, wenn Sie Kräuter, Gemüse und Salat selbst anpflanzen wollen und Sie schöne Pflanzen sicher überwintern möchten.