Diese Frage würden wohl die meisten mit „Lebensraum für bestimmte Tierarten und Pflanzen“ beantworten. Und das ist auch richtig. Aber wie entstehen Biotope? Werden sie gesetzlich geschützt? Und was kann alles ein Biotop sein?

Das Biotop als „Lebens-Raum“…

Biotop setzt sich aus den beiden, griechischen Wörtern „bios“ (Leben) und „topos“ (Ort) zusammen und bedeutet somit Lebensraum. Ein Biotop ist also ein abgrenzbarer Lebensraum mit allen Dingen, die ihn beeinflussen, wie zum Beispiel Niederschlag, Luft- oder Wassertemperatur oder die Beschaffenheit des Bodens. Die Tiere und Pflanzen sind erstmal außen vor und per Definition kein Teil des Biotops. Aber die Gesamtheit der Einflüsse und Gegebenheiten in dem Lebensraum bestimmt letztendlich, für welche Lebewesen und Pflanzen das Biotop geeignet ist.

…für Tiere und Pflanzen

Die Gemeinschaft der in dem Biotop lebenden Tiere und Pflanzen nennt man Biozönose. Logischerweise spricht man erst dann von Biotop, wenn es entweder eine bemerkenswert hohe Anzahl an Lebewesen ist, die den Ort bevölkert, oder besonders seltene und schützenswerte Tiere beziehungsweise Pflanzen.

Welche Biotoptypen gibt es?

In Deutschland werden diese unterschiedlichen Arten von Biotopen in die sogenannten Biotoptypen eingeteilt, die von Landschaftsökologen in Biotoptypenkartierungen bestimmt und dokumentiert werden können. Dabei unterscheiden sie beispielsweise zwischen Wasserbiotopen, Waldbiotopen, Freilandbiotopen, Feuchtbiotopen und Wüstenbiotopen. Diese Oberbegriffe werden dann jeweils wieder in genauere Bezeichnungen unterteilt. Wichtige Biotoptypen sind zum Beispiel Auenwälder, Moore, Sümpfe, Wattlandschaften, Röhrichte, Bäche, Flussufer, Seen, Tümpel oder Blumenwiesen.

Der Schutz von Biotopen als Teil des Gesetzes

Ob ein Biotop natürlich entstanden ist, wie etwa Auenwälder, oder von Menschenhand erschaffen wurde, so wie die meisten Heidelandschaften, ist unerheblich und ändert nichts an dem geschützten Status der Lebensräume. Biotope sind laut Naturschutzgesetz zu bewahren. Dabei müssen sie nicht extra ausgewiesen werden, wie etwa ein Naturschutzgebiet. Dennoch wird das Bestehen von Biotopen in der Regel registriert und den Nutzern und Eigentümern der Flächen mitgeteilt. Trotzdem: Auch Unwissen schützt nicht vor Strafe! Zerstört man ein Biotop, ohne gewusst zu haben, dass es eines ist, so ist dies dennoch rechtswidrig und der Verursacher kann dazu verpflichtet werden, den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen.

Ausgleich, Ersatz, Kompensation, Verschlechterungsverbot: Viele Paragraphen rund um den Schutz der Natur

Wenn in ein Biotop eingegriffen werden soll, etwa im Rahmen von Baumaßnahmen oder landwirtschaftlicher Nutzung, so muss das mit der Naturschutzbehörde abgestimmt werden und wird nur dann erlaubt, wenn der Eingriff kompensiert werden kann – das kann entweder am selben Ort oder weiter entfernt geschehen. Man spricht von der „Ausgleichspflicht“ und von „Kompensationsmaßnahmen“.

Biotope als Oasen des Lebens

Biotope spielen eine wichtige Rolle für die Artenvielfalt und deren Erhaltung. Ohne sie wären zahlreiche Tiere und Pflanzen heimatlos und vom Aussterben bedroht. Ein Biotop muss nicht immer eine größere Fläche sein, sondern kann auch ein kleiner Raum in einer weniger naturnahen Umgebung sein – zum Beispiel eine Blumenwiese im Garten! Aber auch schon ein einzelner, vermoderter Baumstumpf im Wald kann ein Biotop darstellen. Sich bewusst zu sein, was alles ein einzigartiges Zuhause für Lebewesen sein kann, verändert unseren Blick auf die Landschaft – und vielleicht ja auch auf den eigenen Garten!

Teilen:

Facebook
Twitter
Pinterest
LinkedIn

Schreibe einen Kommentar

On Key

Related Posts