Ein Specht im Garten – Freund oder Feind?

Er ist zwar nicht zu sehen, aber von Weitem schon sehr gut zu hören: Der Specht. Wenn er nämlich mit seinem Schnabel gegen einen Baumstamm hämmert, klingt das sehr markant. Doch nicht in jedem Garten ist der Specht willkommen. Die einen finden ihn zwar niedlich und interessant. Für andere ist er hingegen ein Ruhestörer, der dem Baum schadet. Oder tut er das womöglich gar nicht?

Hier ist der Specht gern Zuhause

Doch nicht überall ist der Specht anzutreffen. Denn der Vogel ist mitunter wählerisch, was die Baumauswahl betrifft. Er bevorzugt nämlich besonders gern Althölzer. Sind diese nicht im Garten vorhanden, zieht er weiter seines Weges. Hat er schließlich einen vortrefflichen Baum gefunden, wandert er den Stamm entlang. Mal rauf und mal runter. Auch kopfüber, wenn es sein muss. Dabei bearbeitet er die Baumrinde wie kein anderer Vogel. Er hämmert wie ein Zimmermann mit seinem Werkzeug auf den Baum ein. Doch warum macht er das eigentlich?

Ganz einfach: Entweder ist der Specht auf der Suche nach Nahrung oder er baut sich eine Bruthöhle. Interessanterweise nutzt der Specht die neue Wohnung nur für eine Saison. Im kommenden Jahr zieht er weiter. Das stört aber die anderen Vögel gar nicht. Als Nachmieter ziehen insbesondere gern Meisen oder Stare ein. Die Höhle ist also nicht umsonst entstanden.

Zerstört der Specht nachhaltig das Baumwerk?

Wer einem Specht bei der Arbeit zusieht, bekommt es schon mal mit der Angst zu tun. Unermüdlich und ausdauernd hämmert er mit seinem Schnabel auf den Baum ein. Dabei macht der Specht das vor allem, um Nahrung zu ergattern. Dem Gärtner tut der Vogel mit dem auffallenden Gefieder sogar einen Gefallen. Denn auf dem Speiseplan des Spechts stehen vor allem Holz- und Gartenschädlinge wie Borkenkäfer oder Larven und andere Insekten. Diese sitzen häufig unter der Rinde und siedeln sich dort auf Dauer an. Um an die Köstlichkeiten zu gelangen, hämmert der Specht, bis er an seine Nahrungsquelle gelangt.

Doch nicht nur in Bäumen findet der Specht seine Leibspeisen. Auch auf dem Boden vertilgt er so manche Ameise. Gleichwohl stochert er Erdnester auf und labt sich an Eiern und Puppen von Erdraupen, Drahtwürmern und anderem Getier.

Der Specht zerstört somit keine Bäume, er tut dem Gehölz eher einen Gefallen. Er befreit ihn von zahlreichen Insekten, die ihn vielleicht schädigen könnten. Somit sollten Gärtner den Specht im Wesentlichen willkommen heißen, als ihn mit Argusaugen zu betrachten.

Der Specht verweilt niemals lange

Doch wer sich mit den Balzrufen und Hammerlauten so gar nicht anfreunden kann, muss nun nicht zu rabiaten Methoden greifen. Denn der Specht zieht irgendwann weiter. Er ist ein Weltenbummler, wie er im Buche steht. Er bleibt oftmals nur ein Frühjahr und einen Sommer, ehe im nächsten Jahr weiterzieht. Wer es hingegen schafft, einen Specht längerfristig zu binden, kann sich glücklich schätzen. Denn kaum ein Vogel befreit einen Garten derart von Insekten wie es der Specht zu tun vermag.

Tipp: Mit einem Nistkasten im Frühjahr und einer Futterstelle im Winter, freundet man sich langsam mit dem Specht an. Selbstgebastelte Knödel aus Fett und Körnern sorgen für Begeisterung beim Vogel, der es sich vielleicht überlegt und weiterhin im Garten wohnen bleibt.

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