Wenn Hecken oder Sträucher schon viele Jahre auf dem Buckel haben, dann geben sie oft nicht mehr dasselbe, reizende Bild ab wie in jungen Jahren. Die Greise gehören ordentlich zurückgeschnitten, damit sie wieder lückenlos und dicht austreiben, grünen und blühen können. Eine Methode, die dabei oft zum Einsatz kommt, ist das sogenannte „auf den Stock setzen“, bei dem die Pflanze radikal abgesägt wird. Was ist dabei zu beachten?
Natürliche Verjüngungsmaßnahme für Hecken und Sträucher
Ältere Sträucher und Hecken wachsen oftmals gerade im unteren Bereich nicht mehr so dicht und weisen Lücken auf. Manch einen mag das nicht groß stören – andere dagegen sehen es als Anlass zum Handeln und wägen verschiedene Maßnahmen ab.
Zumeist landet man dann bei der traditionellen Pflegemethode des „auf den Stock Setzens“. Dabei wird die Hecke auf 10 bis 20 Zentimeter zurückgeschnitten. Der verbliebene Stammrest, das sogenannte „schlafende Auge“, treibt dann wieder aus und ergibt einen verjüngten Strauch, der gleichmäßig und dicht wächst. Das „auf den Stock Setzen“ ist also eine großartige, natürliche Methode, um überalterte Sträucher und Hecken wieder zum Leben zu erwecken!
Nicht im Sommer und im Frühling…
Bevor man aber radikal die Gartenschere oder Säge ansetzt, sollte man ein paar Dinge wissen:
Eins davon ist nicht bloß ein gut gemeinter Rat, sondern gesetzlich festgelegt: Nämlich, dass das „auf den Stock Setzen“ nur zwischen dem 1. Oktober und dem 28. Februar erledigt werden darf. In den Frühlings- und Sommermonaten dazwischen verbietet das Bundesnaturschutzgesetz die Maßnahme, die einen massiven Eingriff in die Lebensräume der Tiere bedeutet.
…und nicht zu viel auf einmal!
Aus demselben Grund sollte man auch immer bloß ein Drittel einer Heckenlänge auf einmal auf diese Art und Weise stutzen. Außerdem auch des Gartenbilds wegen: Schneidet man alle Büsche auf einmal so stark zurück, ergibt sich ein ziemlich trostloser Anblick – nicht bloß für die Insekten und Vögel. Deswegen sollte man den radikalen Rückschnitt staffeln und jedes Jahr nur einen Teil der Pflanzen auf den Stock setzen.
Was man noch beachten sollte, ist, dass nicht alle Sträucher gleichermaßen für diese Art des Rückschnitts geeignet sind. Es sind vor allem die einheimischen, naturnahen Hecken, die per „Stockausschlag“ austreiben, also wieder zum Leben erwachen, nachdem man sie auf den Stumpf reduziert hat. Aber auch einige Baumarten vertragen die radikale Pflegemethode. Bedenkenlos auf den Stock setzen kann man zum Beispiel:
- Haselnuss
- Hainbuche
- Holunder
- Kirschlorbeer
- Eibe
Wenn’s dicht sein muss: Wallhecken und natürlicher Sichtschutz
Gerade Hecken, die nicht nur schön aussehen sollen, sondern auch der Besitzabtrennung, dem Windschutz oder als Sichtschutz dienen, sollten logischerweise keine kahlen Stellen aufweisen. In diesen Fällen ist es oft unabdingbar, regelmäßig auf die radikale Kürzung zurückzugreifen, damit die Pflanze weiterhin ihren Zweck erfüllen kann.
Den Pflanzen zu neuem Glanze verhelfen? Kein Hexenwerk!
Fazit: Auf den Stock setzen ist kein Hexenwerk und bedarf keinen Gärtner oder Gartenexperten, sondern kann von jedem Laien durchgeführt werden, der eine Heckenschere und Säge zur Hand hat. Das Einzige, was man bedenken sollte, ist die beträchtliche Menge an Grünabfall, die dabei anfällt und anschließend entsorgt werden muss. Da kann es gut sein, dass eine Fahrt zur Grünabfallsammelstelle nicht ausreicht!