Maiglöckchen – Das süß duftende Gift

Convallaria majalis ist der wissenschaftliche Name für das Maiglöckchen, das bald in vielen Gärten zu sehen sein wird. Denn jetzt beginnt seine Blütezeit. Es gehört der Ordnung der Spargelartigen an und ist die gewählte Giftpflanze des Jahres 2014. Es handelt sich um eine hübsche, phantastisch duftende Blume, die mit ihren weißen Glockenblüten an jedem Standort auffällt.

Beschreibung Maiglöckchen

Mit einer Größe zwischen 10 und 30 cm und seinen auffälligen weißen Blüten sorgt das Maiglöckchen für Begeisterung. Der traubige Blütenstand setzt sich von dem leuchtend grünen Laub ab und bildet mit den großen Laubblättern einen tollen Kontrast. In der Erde verwurzelt die Giftpflanze mit einem Rhizom, das sich bis zu 50 cm lang ausbreitet und das Überleben der Pflanze sichert. An aufrecht wachsendem Stängel entstehen zwei bis drei Laubblätter, die nach oben wachsend die gedeihende Blüte umschließen. Die unbehaarte lanzettliche Blattspreite erreicht eine Länge von bis zu 30 cm; die Oberfläche des Laubs glänzt. Im unteren Bereich werden Scheinstängel von häufigen Niederblättern umhüllt.

Die Maiglöckchen-Blüte

Die duftende Gartenblume entwickelt ihren Blütenstand zwischen Mai und Juni und bildet 5 bis zehn glockenförmige Blüten aus, die jeweils an kurzen Stilen wachsen und immer über kleinen Tragblättern stehen. Die weißen glockenförmigen Blüten hängen mit der Öffnung nach unten und verbreiten einen sehr süßen und Insekten anziehenden Blumenduft. Innerhalb der Maiglöckchenblüte sitzen weder Kelch noch Krone. Stattdessen besitzen die kleinen Glöckchen Perigonblätter mit winzigen Drüsen sowie Staub- und Fruchtblätter, die beim zwittrigen Maiglöckchen immer zusammen in einer Blüte sitzen. Der Staubbeutel öffnet seine zwei Theken, um den Pollen freizusetzen. Jeweils drei Fruchtblätter bilden den dreikammerigen Fruchtknoten, der bis zu 8 Samenanlagen enthält. Bei Reife bilden sich runde leuchtend rote Beeren mit einem Durchmesser zwischen 6 und 12 Millimeter, in der sich Pulpe mit Samen befinden. Maiglöckchensamen brauchen Kälte und sind nur kurz keimfähig.

Die Blüte der Glockenblume produziert keinen Nektar, bietet aber den Bestäuberinsekten einen schmackhaften Saft, der beim Durchbohren des Gewebes zur Verfügung steht. Überwiegend wird durch Bienen bestäubt. Durch zwei Eigenschaften optimiert das Maiglöckchen die Fremdbestäubung: Heterostylie und Proterandrie. Die Griffel sind unterschiedlich lang, wodurch bei dieser so genannten Heterostylie besser die Berührung mit dem Bestäuber hergestellt werden kann. Die Proterandrie verhindert die Eigenbestäubung der zwittrigen Pflanze, indem der Staubbeutel vor der Narbe sitzt, wenngleich sich das Maiglöckchen auch erfolgreich selbst befruchten kann. Die Verbreitung dieser tollen Pflanze erfolgt auch über das Auffressen und Ausscheiden der Beeren durch Tiere. An attraktiven Standorten gewährleisten auch die Rhizome die Verbreitung der Glockenblume.

Spannendes über das Maiglöckchen

Die Pflanzenart ist nahezu überall in Europa anzutreffen, in Südeuropa wächst es meist nur im Gebirge und bildet, wie überall, auch dort fast immer Gruppen. Generell bevorzugt das Maiglöckchen einen warmen Standort und es mag einen trockenen oder mäßig feuchten Boden an halbschattigem Standort. Im Vollschatten entwickelt sich nur selten ein Blütenstand. Der Boden kann sowohl kalkreich wie auch sauer sein.

Das Maiglöckchen ist als Zierpflanze absolut willkommen und erfreut im Frühling als wohl riechende Schnittblume. Als Nutzpflanze spielt es eine wichtige Rolle in der Medizin. Herzwirksame Wirkstoffe machen die Blume zur Heildroge, die in Medikamenten für Herzpatienten verwendet wird. Sämtliche Pflanzenteile sind giftig, wobei Früchte und Blüten die giftigsten Pflanzenteile sind. Schon das Berühren des Maiglöckchens kann Reizungen verursachen. Die Folgen beim Verzehr geringer Mengen der giftigen Pflanzenteile können von Blutdruckstörungen über beschleunigten Puls bis hin zum Herzstillstand reichen. Möchten Sie das Maiglöckchen in Ihrem Garten ein Zuhause geben, müssen Sie sicherstellen, dass Kinder und Tiere nicht gefährdet werden. Bei versehentlicher Aufnahme kontaktieren Sie unverzüglich einen Arzt oder den Giftnotruf (Telefon: 0551 – 19240 – http://www.giz-nord.de/cms/).

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