Was hilft legal gegen einen Maulwurf?

Jeder Gärtner ist stolz auf einen gepflegt aussehenden Rasen. Dafür tun wir auch viel. Doch wenn der Maulwurf den Garten als liebenswertes Zuhause für sich entdeckt hat, ist es schnell dahin mit einem Traumrasen. Dann nämlich wachsen über Nacht die unansehnlichen Maulwurfhügel, die schon bald den gesamten Garten in eine Kraterlandschaft verwandeln.

Maulwürfe stehen unter Artenschutz

Der Wunsch des Gärtners, dem Maulwurf Grenzen aufzuzeigen, ist definitiv nachvollziehbar. Aber als artengeschütztes Tier sind uns Menschen per Gesetz die Hände gebunden. Nach Bundesartenschutzverordnung § 1 Satz 1 stehen Maulwürfe unter besonderem Schutz. Konkret heißt das:

Maulwürfe dürfen nicht eingefangen werden, nicht getötet, nicht aus dem Garten vertrieben werden und sie dürfen nicht einmal gestört werden. Es ist also nicht erlaubt, die Tiere zu vergasen, sie mit Wasser aus ihren Gängen zu spülen, sie zu vergiften oder sie umzusiedeln.

Faktisch gibt es also kaum legale Möglichkeiten, dieses Säugetier im hohen Bogen aus dem Garten zu befördern.

Gartenfreundlicher Nützling

Zunächst bleibt der Trost, dass Maulwürfe sich fast nur in gesunden und naturnahen Gärten ansiedeln und dort ihr Treiben verrichten. Dies ist für uns Gärtner an sich gar nicht schlecht. Einerseits bestätigt der Einzug eines Maulwurfs, dass wir den Garten natürlich pflegen und er ein wichtiger Habitat für die einheimische Tierwelt darstellt, andererseits hilft uns der Maulwurf bei der Schädlingsbekämpfung.

Er frisst verschiedene Würmer, Insekten und Larven. Auf seinem Speiseplan stehen zum Beispiel die Schädlingslarven des Maikäfers und der Wiesenschnake. Der kleine Wühler muss regelmäßig fressen. Wenn er mehr als 12 Stunden keine Nahrung findet, läuft er Gefahr zu verhungern. So macht sich der kleine Maulwurf kontinuierlich auf die Suche und gräbt, was das Zeug hält.

Dabei schädigt er keinesfalls absichtlich Pflanzen oder deren Wurzeln. Allerdings kann es passieren, dass Maulwürfe unter Pflanzen das Erdreich aushöhlen und die Gewächse plötzlich schief im Beet sitzen.

Ein positiver Aspekt dieser fleißigen Grabtätigkeit: Maulwürfe lockern dort, wo sie wohnen regelmäßig und mit größtem Eifer unterirdisch die Erde auf, die dadurch an Qualität zunimmt. Die lockere Maulwurferde kann hervorragend zum Befüllen von Beeten und Blumenkästen oder Pflanztrögen verwendet werden.

Der NABU zum Thema „Maulwurf im Garten“

Selbstverständlich ist der Ärger über viele Maulwurfshügel im Garten nachvollziehbar. Dies sieht selbst der NABU nicht anders und deutet daher an, dass Maulwürfe geräusch- und geruchsempfindlich sind. Es gibt viele Tipps, die von Holzpfähle in die Maulwurfshügel rammen und mit dem Hammer darauf herum klopfen bis hin zu angeschaltetem Radio in die Erdlöcher stecken reichen. Alternativ kann aus Knoblauchzehen ein Sud gekocht werden, der in die Maulwurfgänge gegossen wird, weil die Tierchen sich am Geruch stören.

Nichtsdestotrotz ist es nicht zulässig, gezielte Jagd auf den Maulwurf zu machen. Daher sollten Sie sich nicht zu sehr grämen, wenn Ihnen Maulwürfe bei den unterirdischen Gartenarbeiten zur Hand gehen.

Rasenmäher und FangkorbKonzentrieren Sie sich auf die oberirdischen Gartenarbeiten. Mähen Sie oft Rasen und hämmern Sie am besten öfter mal ein selbstgebautes Regal im Garten zusammen und hören Sie bei der Gartenarbeit immer Musik. Das ist nicht verboten, solange Sie sich an die gesetzlichen Ruhezeiten halten und nicht die volle Lautstärke aufdrehen, um den nachbarschaftlichen Frieden zu gefährden.

Wenn der Maulwurffamilie der Sound Ihrer Musik nicht gefällt oder Ihrem handwerklichen Hobby gar nichts abgewinnen kann, dann können sich die Maulwürfe ja wohnlich verändern. Hauptsache, Sie fügen den possierlichen Tierchen keinen Schaden zu und stören sie nicht gezielt.

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